Club 43 Spiez
Besuch Alphornmacherei und Sahlenweidli, Dienstag 10. Mai 2011
Bericht
Eine muntere Schar von 42 Teilnehmenden startete bei schönstem Maienwetter mit einem ASKA-Bus zum Cafehalt beim Restaurant Gabelspitz auf dem Schallenberg. Fast alle wanderten anschliessend via Hinter Naters in 1½ Stunden zum Chnubel hinunter und bewunderten dabei die schöne Aussicht auf die Emmentaler-Höger und die Berner Alpen. Ziel war die Alphornmacherei Bachmann. Walter Bachmann, ebenfalls ein 43er, wies auf die erste geschichtliche Erwähnung eines Alphorns um 1555 hin. An Modellen zeigte er dann die einzelnen Arbeitsschritte bei der Herstellung von Alphörnern. Diese werden in alter Familientradition und als Nebenerwerb seit 1925 bis heute von Hand hergestellt! Ursprünglich wurden die Alphörner aus einem Stück aus schön gewachsenem Mändlerfichtenholz hergestellt. Wegen Transportproblemen werden sie heute allerdings in zwei oder drei Teilen plus Mundstück angefertigt. Mundstück, Ringe und geschnitzte Teile sind aus Buchs oder Nussbaum. Die Länge des Hornklangkörpers ist für die Tonlage entscheidend. Verlängerungen und Einsätze ermöglichen neben Fis weitere Tonlagen wie As oder G.
Für ein Fis-Horn sind ca. 80 Stunden Arbeit nötig; es wiegt um die 4 kg und kostet ca. 3‘200 Fr. Pro Jahr können maximal 30 Alphörner von Hand hergestellt werden; die Lieferfrist beträgt allerdings bis zu zwei Jahren. Absatz finden diese Hörner im In- und Ausland, als Exportgut bis nach Japan. – Nach einem feinen Mittagessen bei Salat, Steak und Gratin verabschiedete sich die Gruppe und fuhr mit dem Bus zum telegenen Sahlenweidli der Familie Schenk auf der anderen Talseite des Röthenbachs. Hans Schenk erzählte uns auf der „Matte“ vor dem Haus die Geschichte dieses 1762 erbauten, typisch emmentalischen Zweifamilien-Bauernhauses. Früher teilten sich die Besitzer- und eine Taglöhnerfamilie die sehr einfach eingerichtete, hohe Rauchküche. Vorübergehend gehörte das Heimwesen zwei Töchtern des Schriftstellers Jeremias Gotthelf. 2004 übertrug das Schweizer Fernsehen mehrere Sendungen aus diesem Haus. Nach dem Rundgang wurden wir von der Besitzerfamilie Schenk mit währschaften Chemmeriboden-Meringues und Kaffee bewirtet. Chauffeur Ruedi Ammeter zeigte uns auf der Rückfahrt den wenig bekannten Übergang „Chapf“ mit den vielen schönen Häusern. Via Schüpbach, Konolfingen ging es dann wieder heimwärts.
whs